Liebe Menschen, Hunde und Welpen!
Ganz selten im Leben darf man sich wie ein VIP (Very Important Pudel) fühlen. Aber wenn die Aignerin auf Facebook an einem Gewinnspiel teilnimmt und tatsächlich VIP Eintrittskarten für die Wiener Haustiermesse gewinnt, dann ist der Zeitpunkt gekommen. Von ganzem Herzen Danke dafür müssen wir an dieser Stelle dem Wiener Tierkrematorium sagen, das sich unter allen Einsendungen für unseren Beitrag entschieden hat.
Mitten in die Freude über diesen Gewinn platzt dann auch noch der Aigner mit der Ankündigung hinein: „Ich habe einen Drehtag auf der Haustiermesse und wir suchen noch eine Hundemama, die wir begleiten und filmen dürfen. Magst Du mit Miss Sophie ins Fernsehen?“ Die Aignerin und ich im Fernsehen und der Aigner macht die Kamera? Klingt nach jeder Menge Abenteuer, also wirft sich Frauchen in Schale und wir treffen uns eine halbe Stunde bevor sich die Tore der Haustiermesse öffnen mit dem Fernsehteam vor der Marx Halle. So wie hunderte andere Menschen auch. Was für ein Andrang! Aber wir sind ja VIPs und sind schwuppdiwupp auch schon in der großen Halle.
Die Aignerin hat mich in mein teuerstes, italienisches Outfit gesteckt, samt feinster Kalbslederleine und handgefertigtes Lederhalsband. Das Abenteuer beginnt. Mehr als 220 Aussteller bieten alles erdenkliche und unerdenkliche jeglicher Art an. Mich persönlich interessieren Katzen oder Reptilien ja weniger, aber für Fellnasen wie mich ist die Auswahl überwältigend. Shows, Vorträge, Training zum Mitmachen und Wettbewerbe. Natürlich besuchen wir zu allererst die lieben Menschen vom Wiener Tierkrematorium, um unserer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Ich kann euch sagen, wenn irgendwann einmal in ferner Zukunft die Regenbogenbrücke auf mich wartet, dann weiß ich mein Frauchen dort in besten Händen. Traurig und tröstlich zugleich, wenn man sieht wie viele verschiedene Arten an Erinnerungen hier angeboten werden. Hundesarg haben wir natürlich noch keinen ausgesucht, aber ich glaube, meine Asche wird einmal zu einem Diamanten gepresst und der ziert dann für ewig den Hals der Aignerin.
Gleich daneben ist der Tisch zur Anmeldung für das Casting zum österreichischen Hundestar. Da muss man nix können, nur am Dogwalk herumlaufen, also sind wir dabei. Die Konkurrenz ist groß, alle Hunde sind voll süß und einige können total schwere Kunststücke. Ein paar Minuten später sind wir auch schon dran und ich kann zeigen, was mir die Aignerin alles an Tricks beigebracht hat. Nicht einen Fehler hab ich gemacht! Pudel eben…so gescheit!
Jetzt wird es aber Zeit unsere Freunde zu besuchen. Dogs Number One hat das ersehnte Pudelschild mitgebracht. Ich liebe aber auch ihre handgenähten Halstücher. Weiter geht’s zu Hundekeks.at, wo jedes Hundeherz höher schlägt und es immer Leckerlis zu verkosten gibt. Alles natürlich in der eigenen Bäckerei hergestellt und ohne böse Zusatzstoffe. Nächster Stopp ist Happy Muffi, die ganz coole Hundesachen haben. Ich bekomme eine neue Jeansjacke, einen Rucksack und eine Kappe. Spielzeug selbstredend. Die Taschen die die Aignerin schleppen muss, werden immer mehr. Unterbrochen wird ihr Kaufrausch nur von den Interviews für die Fernsehreportage. Und meiner unbedeutenden Pudelmeinung nach, wird die Aignerin da nicht besonders intellektuell rüber kommen. Eine in die Jahre gekommene blonde Tussi mit ihrem kleinen Tussihund im Einkaufswahn. Mir soll es recht sein, ist ja nicht mein Image. Und ich liebe meine crazy Poodle Mom so wie sie ist!
Zeit für Mittagspause. Wir lieben Foodtrucks! Davon gibt es reichlich bei der Haustiermesse. Es wird – ha, ha, ha – ein Hot Dog verspeist. What else? Apropos… den obligatorischen Kaffee nimmt das Frauchen mit hinaus auf die eingezäunte Hundewiese. Frischluft schnuppern und Artgenossen treffen. Die Zeit verfliegt und wir erfahren, wir sind in die Endrunde zum österreichischen Hundestar 2020 gekommen, also dürfen wir um 17 Uhr noch mal über den Dogwalk laufen. Zeit, die man nutzen kann, um noch ein bissl zu shoppen. Wir schlendern durch die Gänge und treffen viele kreative Köpfe und finden tolle Sachen. Die Firma Knauder´s Best zum Beispiel hat einen langen Tisch voll mit verschiedenen Schnüffelteppichen und Schnüffelteppich kann ich, ist ja babyleicht. Aber ich muss mich echt anstrengen, denn die Mitarbeiter von Knauder´s Best haben sich viele unterschiedliche Verstecke einfallen lassen, und ich brauche all mein Hirnschmalz, damit ich an die Leckerlis komme. Das war wirklich anstrengend. Mein Hirn und meine Pfoten glühen mittlerweile und so hüpfe gleich darauf in den Hundepool – samt teurem, italienischen Zwirn, feiner Kalbslederleine und handgefertigtem Lederhalsband. Nicht nur das Outfit, auch meine flauschige Frisur waren damit hinüber. Und weil es dann eh schon egal war, durfte ich noch ein wenig im Pool herum plantschen. Den hat die Aignerin aber dann doch nicht gekauft, weil er leider über ihrem Budget liegt. Schade!
Österreichischer Hundestar bin ich dann doch nicht geworden. Ob das an meinem nassen Lockenfell lag? Oder weil ich völlig nackt auf der Bühne war? Gewonnen hat ein anderes Frauchen mit ihrem Hundsi und der konnte voll viele Kunststücke. Viel mehr als ich und voll viel schwere, das muss ich neidlos anerkennen.
Auf dem Weg nach Hause bin ich erschöpft, nass, glücklich und in eine warme Decke gehüllt eingeschlafen. Was für ein Abenteuer!
Feuchtes Schlabberbussi
Eure Miss Sophie